Zinsprognose für Hypotheken

Unsere Einschätzung zum Hypothekarmarkt

Mit der erneuten Leitzinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) werden SARON-Hypotheken noch günstiger. Aufgrund des niedrigen Niveaus der Kapitalmarktzinsen bleiben aber auch Festhypotheken weiterhin attraktiv.

Aktuelle Wirtschaftslage

Stand der Daten: 26.09.2024
Redaktionsschluss: 26.09.2024

Die SNB hat im Rahmen ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung von Ende September beschlossen, den Leitzins  auf 1,0 Prozent zu senken. Damit hat die Attraktivität von SARON-Hypotheken weiter zugenommen. Für die SNB war dies bereits die dritte geldpolitische Lockerung in Folge. Diese Schritte sind primär als Reaktion auf das sich verändernde internationale Umfeld einzustufen. Sowohl die amerikanische als auch die europäische Zentralbank haben ihren Zinssenkungszyklus begonnen und dürften diesen in den nächsten 12 Monaten fortsetzen. Vor diesem Hintergrund dürfte die SNB bestrebt sein, einen zu starken Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken zu vermeiden.

Gleichzeitig ist die Zinssenkung Ausdruck der anhaltend schwachen Schweizer Konjunktur . So hat die lahmende Entwicklung der binnenorientierten Wirtschaftsbereiche zu einem weiteren Rückgang der Inflation  beigetragen und damit erst den Spielraum für die Lockerung der Geldpolitik geschaffen. Zudem wird die SNB mit der Zinssenkung auch das Ziel verfolgen, die inländische Nachfrage und dabei insbesondere die Investitionstätigkeit wieder anzukurbeln.

Im Unterschied zu den SARON-Hypotheken dürften die positiven Effekte auf die Festhypotheken jedoch begrenzt bleiben. Die langfristigen Kapitalmarktzinsen  befinden sich bereits auf einem aussergewöhnlich niedrigen Niveau, wobei unter anderem die Erwartungen weiterer deutlicher Lockerungsschritte der SNB bereits eingepreist sind. Aus unserer Sicht erscheint dieses Niveau langfristig nicht nachhaltig, vor allem weil die SNB bestrebt sein dürfte, eine Rückkehr zur Nullzinsgrenze zu vermeiden.

Zinsprognose für Hypotheken der PostFinance AG

Wir erwarten in den nächsten drei Monaten leicht sinkende Hypothekarzinsen. Im Verlauf des kommenden Jahres dürfte aufgrund der zu erwartenden Lockerung der Geldpolitik der grossen Zentralbanken mit einer weiteren Zinssenkung der SNB und damit niedrigeren SARON-Zinsen zu rechnen sein. Bei einer allmählichen Erholung der Schweizer Konjunktur könnten in diesem Zeitraum wieder leicht steigende Zinsen bei den Festhypotheken folgen.

Prognose zu3 Monate6 Monate12 Monate
Prognose zu
Saron
3 Monate
6 Monate
12 Monate
Prognose zu
Festhypothek 5 Jahre
3 Monate
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12 Monate
Prognose zu
Festhypothek 7 Jahre
3 Monate
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Prognose zu
Festhypothek 10 Jahre
3 Monate
6 Monate
12 Monate

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Entwicklung der Hypothekarzinsen in der Schweiz

Mit der Straffung der Geldpolitik und dem Anstieg der Inflationsraten nach der Covid-Krise stiegen die Zinsen und damit die Kosten für mittel- und langfristige Festhypotheken in der Schweiz deutlich an und erreichten im Frühjahr 2023 den höchsten Stand seit über 10 Jahren. Seither sind die Zinsen jedoch wieder rückläufig. Insbesondere die geldpolitische Wende im März dieses Jahres wurde am Kapitalmarkt und damit auch bei mittel- und längerfristigen Festhypotheken mit weiter fallenden Zinsen aufgenommen. Die Kosten für diese Hypotheken liegen inzwischen wieder deutlich niedriger, bleiben jedoch über dem Niveau vor der geldpolitischen Straffung im Frühjahr 2022. Trotz einer möglichen weiteren Senkung der Geldmarktzinsen im nächsten Jahr erwarten wir, dass mit der allmählichen Erholung der Schweizer Wirtschaft die langfristigen Zinsen und damit auch die Kosten für Festhypotheken wieder leicht ansteigen könnten.

In Prozent

Die Abbildung zeigt die Zinsentwicklung von 5- und 10-jährigen Festhypotheken sowie des 3-Monat-SARON seit der Finanzkrise 2008. Nach einer langen Phase expansiver Geldpolitik und fallender Zinsen, ist das Zinsniveau in den vergangenen zwei Jahren spürbar angestiegen. Mit der Lockerung der Geldpolitik in diesem Jahr sind die Zinsen für Festhypotheken jedoch wieder rückläufig.
Quelle: SIX, Werte bis einschliesslich Dezember 2021 basieren auf Libor und ab Januar 2022 auf Saron.

Saron Hypothek oder Festhypothek

Der PF-Attraktivitätsindex setzt seinen Abwärtstrend fort und signalisiert damit, dass Geldmarktfinanzierungen  wieder zunehmend mit Festhypotheken konkurrieren können. Mit den mittlerweile drei Leitzinssenkungen der SNB in diesem Jahr sind Geldmarktfinanzierungen deutlich attraktiver geworden. Dennoch sind Festhypotheken aufgrund der historisch niedrigen Kapitalmarktzinsen derzeit noch attraktiver als Geldmarktfinanzierungen. Dies könnte sich in den nächsten 12 Monaten jedoch ändern. Zum einen rechnen wir im Frühjahr mit einer weiteren Leitzinssenkung. Zum anderen erwarten wir, dass sich Festhypotheken im Verlauf des nächsten Jahres wieder leicht verteuern werden. 

Diese Grafik zeigt die Entwicklung der Attraktivität von Festhypotheken. Im Zuge der Inflationsbekämpfung sind die Schweizer Leitzinsen im Nachgang zur Covid-Krise deutlich gestiegen. Dies hat die Attraktivität von Festhypotheken erhöht. Mit der Lockerung der Geldpolitik werden die SARON-Hypotheken aber wieder günstiger und damit auch etwas attraktiver.
Quelle: PostFinance AG, SNB, SIX, Web Financial Group, SECO, KOF
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    Laufzeit und Zinssatz

    Saron Hypothek

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    Laufzeit und Zinssatz

  • Einfamilienhaus und Stockwerkeigentum

    Die Preise für Mietwohnungen setzen ihren Aufwärtstrend fort. Zudem sind auch die Preise für Einfamilienhäuser im letzten Quartal wieder gestiegen, nachdem sie sich im Vorquartal zwischenzeitig stabilisiert hatten. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch den Rückgang der langfristigen Kapitalmarktzinsen. Demgegenüber sind die Preise für Eigentumswohnungen im dritten Quartal deutlich gesunken. Sie befinden sich derzeit wieder auf dem Niveau von Ende letzten Jahres. Möglicherweise hoffen potenzielle Wohnungskäufer angesichts der geldpolitischen Lockerung auf weiter sinkende Finanzierungskosten und warten daher mit einem Kauf zu, was sich in niedrigeren Angebotspreisen niedergeschlagen haben könnte.

    Preisindex, Januar 2000 = 100

    Die Abbildung zeigt die Preisentwicklung für Einfamilienhäuser, Mietobjekte und Wohnungen. Nachdem die Preise für Eigentumswohnungen und insbesondere für Einfamilienhäuser während der Covid-Krise stark zugelegt haben, gab es Anzeichen für eine Normalisierung. Jüngst sind die Preise aber wieder deutlich angestiegen.
    Quelle: BfS

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  • IndikatorenQ4 2023Q1 2024Q2 2024202320242025
    Indikatoren
    BIP-Wachstum
    Q4 2023
    0,5%
    Q1 2024
    0,6%
    Q2 2024
    1,8%
    2023
    0,7%
    2024
    1,8%
    2025
    1,4%
    Indikatoren
    Inflation
    Q4 2023
    1,6%
    Q1 2024
    1,2%
    Q2 2024
    1,4%
    2023
    1,3%
    2024
    1,2%
    2025
    1,0%
    Indikatoren
    Arbeitslosigkeit
    Q4 2023
    2,2%
    Q1 2024
    2,4%
    Q2 2024
    2,3%
    2023
    2,4%
    2024
    2,4%
    2025
    2,4%
    Indikatoren
    Nettozuwanderung 
    Q4 2023
    22‘000
    Q1 2024
    24‘000
    Q2 2024
    22‘000
    2023
    95‘000
    2024
    85‘000
    2025
    75‘000
    Indikatoren
    Wechselkurs EUR/CHF
    Q4 2023
    0,94
    Q1 2024
    0,97
    Q2 2024
    0,95
    2023
    0,97
    2024
    0,94
    2025
    0,91

    Quelle: Bloomberg, Allfunds Tech Solutions, BfS

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