Seit dem starken Anstieg der langfristigen Zinsen bis Anfang November sind diese wieder deutlich gesunken. In den USA dürfte der als moderater als Trump geltende neue US-Finanzminister zu diesem Rückgang beigetragen haben. In der Schweiz sind die Kapitalmarktzinsen auf einem bereits tiefen Niveau weiter gesunken.
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Marktüberblick: Vorboten der Trump-Administration
Die Wahl von Donald Trump beschäftigt die Finanzmärkte weiter. Die amerikanischen Aktienmärkte legten dabei weiter zu, während die Aktienkurse in der Schweiz und in den Schwellenländern ihren Rückgang fortsetzten. Die Obligationenmärkte in den westlichen Industrienationen verzeichneten dagegen Kursgewinne.
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Indexierte Wertentwicklung von Staatsobligationen in Lokalwährung
100 = 01.01.2024
Im vergangenen Monat haben die meisten Staatsobligationen deutlich an Wert zugelegt. Auffällig stark waren die Kursgewinne bei den Schweizer Eidgenossen. Dabei dürften auch die jüngsten Aussagen des neuen Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu den Negativzinsen eine Rolle gespielt haben. Dieser hatte sich Ende November überraschend klar darüber geäussert, dass Negativzinsen funktionieren und zum Werkzeugkasten der SNB gehören. Dies dürfte die Erwartung weiterer Leitzinssenkungen geschürt haben. Der Rückgang der Zinsen in der Schweiz in diesem Jahr ist mittlerweile so stark, dass Schweizer Staatsobligationen aktuell kaum mehr rentieren.
Entwicklung der 10-jährigen Verfallrenditen
In Prozent
Bis Anfang November haben die Verfallrenditen 10-jähriger Staatsobligationen gerade in den USA im Zuge der Wiederwahl von Donald Trump deutlich zugelegt. Seither sind sie jedoch wieder spürbar zurückgegangen. Ein Grund hierfür dürfte die Ernennung des als marktfreundlich geltenden Benson Scott zum US-Finanzminister sein, die für Entspannung an den US-Obligationenmärkten gesorgt hat. Ebenso sind die Verfallrenditen auf europäischen Staatsobligationen zuletzt wieder gesunken, wobei die anhaltend enttäuschenden Konjunkturdaten aus Europa diesen Rückgang begünstigt haben dürften.
Risikoaufschläge von Unternehmensobligationen
In Prozentpunkten
Die Risikoprämien auf Unternehmensobligationen verweilen auf tiefem Niveau. In den USA sind diese im vergangenen Monat gar noch etwas zurückgekommen und notieren mittlerweile auf historisch tiefen Niveaus. In der Eurozone hingegen sind diese auf tiefem Niveau leicht angestiegen. Enttäuschende Konjunkturdaten sowie die politischen Unsicherheiten in Frankreich und Deutschland dürften zu diesem Anstieg beigetragen haben. Insgesamt sind aber weiterhin kaum nennenswerte Rezessionsängste am Markt für Unternehmensobligationen zu erkennen.
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Die amerikanischen Aktienmärkte profitierten weiterhin von der positiven Stimmung nach dem Wahlsieg von Donald Trump. Die europäischen und Schweizer Aktienmärkte litten hingegen unter der politischen Unsicherheit in Frankreich und Deutschland sowie der Sorge vor möglichen protektionistischen Massnahmen der USA.
Indexierte Aktienmarktentwicklung in Franken
100 = 01.01.2024
Die US-Aktienmärkte sind weiterhin positiv gestimmt und verzeichneten im November mit einem Gewinn von über 6 Prozent sogar den besten Monat des Jahres. Die amerikanischen Leitindizes erreichten mehrfach neue Allzeithöchststände. Der Schweizer Aktienmarkt sowie die Schwellenländeraktien gaben hingegen nach. Dabei dürften insbesondere in den Schwellenländern Befürchtungen über restriktivere Handelsbeziehungen mit den USA eine Rolle gespielt haben. Der designierte US-Präsident hatte zuletzt die Gruppe der aufstrebenden Schwellenländer, der sogenannten BRICS-Staaten, ins Visier genommen und von ihnen ein Bekenntnis zum US-Dollar gefordert. Andernfalls würden hohe Strafzölle drohen.
Momentumstärke einzelner Märkte
In Prozent
Das Bild an den weltweiten Aktienmärkten bleibt uneinheitlich. Während die Märkte in den USA und grossen Teilen Asiens im letzten Monat ein positives Momentum verzeichneten, verlor die Eurozone weiter an Zugkraft. Im Vergleich zum Vormonat gelang es einzig dem japanischen Aktienmarkt, eine Trendwende zu vollziehen. Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich insgesamt weiterhin schwach, allen voran der französische Markt, der aufgrund der anhaltenden politischen Unsicherheiten im eigenen Land deutlich an Wert verlor. Der deutsche Aktienmarkt konnte hingegen dank einiger kursstarker Indexschwergewichte sein leicht positives Momentum beibehalten.
Kurs-Gewinn-Verhältnis
Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) stiegen auch diesen Monat nur in den USA, während sie sowohl in der Schweiz als auch in den Schwellenländern zurückgingen. Diese Entwicklung dürfte in erster Linie auf die unterschiedliche Entwicklung der Kurse an den Aktienmärkten zurückzuführen sein. In den USA stiegen die Kurse stark an, während sie in der Schweiz und in den Schwellenländern weiter sanken.
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Schweizer Immobilienfonds haben im vergangenen Monat erneut deutlich zugelegt und damit ihre starke Wertentwicklung im Jahr 2024 weiter ausgebaut.
Indexierte Wertentwicklung von Schweizer Immobilienfonds
100 = 01.01.2024
Nachdem sich die Schweizer Immobilienfonds im Oktober und Anfang November mehrheitlich seitwärts bewegten, konnten sie ab Ende November ihren Aufwärtstrend wieder aufnehmen und kräftig zulegen. Seit Jahresbeginn beträgt der Wertzuwachs 16 Prozent. Diese Performance liegt deutlich über jener des Schweizer Aktienmarktes, der seit Mitte Jahr schwächelt. Ein wesentlicher Grund für die Wertsteigerung dürfte der deutliche Rückgang der Schweizer Kapitalmarktzinsen in diesem Jahr gewesen sein. So liegt die Verfallrendite 10-jähriger Schweizer Staatsanleihen mittlerweile nur noch bei gut 0,2 Prozent. Zu Jahresbeginn schwankte sie noch zwischen 0,8 und 1 Prozent.
Aufpreis auf Schweizer Immobilienfonds und 10-jährige Verfallsrenditen
In Prozent
Mit dem jüngsten Wertanstieg der Immobilienfonds hat auch der Aufpreis, den Investor:innen an der Börse im Vergleich zum tatsächlichen Buchwert der Immobilien (NAV) bezahlen, zugenommen. Das aktuelle Niveau der Aufschläge ist im historischen Kontext hoch und wurde nur in einzelnen Perioden zwischen 2015 und 2021 erreicht, als die Verfallrenditen 10-jähriger Schweizer Staatsobligationen im negativen Bereich lagen. Vor diesem Hintergrund scheinen der weiteren Wertentwicklung der Schweizer Immobilienfonds gewisse Grenzen gesetzt.
3-Monats-SARON und 10-jährige Verfallrenditen
In Prozent
Die Verfallrendite 10-jähriger Schweizer Staatsanleihen ist im vergangenen Monat erneut deutlich gesunken und liegt nur noch knapp im positiven Bereich. Damit befinden sich die langfristigen Zinsen weiterhin deutlich unter den kurzfristigen Zinsen, die gemessen am 3-Monats-Saron unverändert bei 1,0 Prozent liegen. Diese Situation ist ungewöhnlich, da Investor:innen für langfristige Kapitalausleihungen und das damit verbundene höhere Risiko üblicherweise höhere Vergütungen verlangen als für kurzfristige. Dieses Ungleichgewicht könnte sich jedoch im Laufe des nächsten Jahres auflösen. Denn die Marktteilnehmer:innen gehen von einer weiteren deutlichen Senkung des Leitzinses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) aus, was die kurzfristigen Zinsen entsprechend nach unten drücken würde.
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Währungen
Der US-Dollar bleibt gegenüber seinen wichtigsten Handelspartnern stark. Lediglich der japanische Yen konnte im vergangenen Monat gegenüber dem US-Dollar leicht zulegen.
Währungspaar Kurs KKP Neutraler Bereich Bewertung Währungspaar EUR/CHFKurs 0,93KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 0,93Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 0,85 – 1,00Bewertung Euro neutralWährungspaar USD/CHFKurs 0,88KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 0,80Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 0,70 – 0,90Bewertung USD neutralWährungspaar GBP/CHFKurs 1,12KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 1,21Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 1,05 – 1,37Bewertung Pfund neutralWährungspaar JPY/CHFKurs 0,59KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 0,89Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 0,73 – 1,05Bewertung Yen unterbewertetWährungspaar SEK/CHFKurs 8,09KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 9,79Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 8,77 – 10,82Bewertung Krone unterbewertetWährungspaar NOK/CHFKurs 8,00KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 10,85Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 9,35 – 11,81Bewertung Krone unterbewertetWährungspaar EUR/USDKurs 1,05KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 1,16Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 1,01 – 1,31Bewertung Euro neutralWährungspaar USD/JPYKurs 150,63KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 89,99Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 69,42 – 110,55Bewertung Yen unterbewertetWährungspaar USD/CNYKurs 7,27KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 6,18Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 5,72 – 6,65Bewertung Renminbi unterbewertetQuelle: Allfunds Tech Solutions
Der US-Dollar blieb auch in diesem Monat gegenüber seinen wichtigsten Handelspartnern stark. Die Ernennung eines moderaten und marktfreundlichen Finanzministers hat zwar die Angst vor einem neuen Handelskrieg etwas gedämpft, aber nichts an der Tatsache geändert, dass die wirtschaftliche Lage in den USA im Vergleich zu anderen Regionen nach wie vor robuster ist. Weiterhin schwach zeigte sich in diesem Monat hingegen der Euro, der aufgrund der zunehmenden politischen Unsicherheit in Frankreich an Wert verlor. Gegenüber dem US-Dollar verlor der Euro mehr als 3 Prozent. Auch der Schweizer Franken konnte gegenüber dem Euro zulegen. Der japanische Yen konnte sich von seiner im September begonnenen Abwertung etwas erholen. Nachdem die Inflationsdaten auf einen anhaltenden Anstieg der Konsumentenpreise hindeuteten, wertete die Währung gegenüber dem US-Dollar seit Monatsmitte um fast 5 Prozent auf.
Kryptowährungen
Kryptowährung Kurs YTD in USD Jahreshoch Jahrestief Kryptowährung BITCOINKurs 98’773YTD Year-to-date: Seit Jahresbeginn in USD 135,00%Jahreshoch 99’013Jahrestief 39’528Kryptowährung ETHEREUMKurs 3’835YTD Year-to-date: Seit Jahresbeginn in USD 67,00%Jahreshoch 4’073Jahrestief 2’207Quelle: Allfunds Tech Solutions, Coin Metrics Inc
Gold
Der Goldpreis in Schweizer Franken erreichte im November erneut ein neues Allzeithoch, fiel dann aber wieder etwas zurück.
Indexierte Wertentwicklung von Gold in Franken
100 = 01.01.2024
Nachdem der Goldpreis in Schweizer Franken bis Mitte November deutlich gefallen war, legte er in der zweiten Monatshälfte wieder deutlich zu und erreichte zeitweise sogar einen neuen Höchststand. Danach setzte jedoch bereits die nächste Korrektur ein. Zu dieser Korrektur dürften zwei Faktoren beigetragen haben: Zum einen dürfte das Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hisbollah die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen reduziert haben. Zum anderen wurde mit der Ernennung von Scott Bessent zum US-Finanzminister ein moderater, finanzmarktfreundlicher Kandidat gewählt, was die Angst vor einem Handelskrieg etwas verringerte.