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Erstellt am 31.07.2024

Immobilienkauf: Tipps und Checklisten

Denken Sie darüber nach, eine Immobilie zu erwerben? Hier erfahren Sie, welche Fragen Sie sich im Vorfeld stellen sollten.

Frage 1: Wollen Sie sich und Ihr Geld binden?

Stellen Sie sich die Frage, ob Sie Ihr Kapital langfristig in eine Immobilie investieren möchten? Ein Eigenheim bietet Stabilität und die Möglichkeit, Wurzeln zu schlagen. Es stellt jedoch auch eine Bindung dar, die Ihre Flexibilität einschränken kann. Überlegen Sie, ob Sie bereit sind, Ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, oder ob Sie Ihr Geld vorerst in alternative Anlagen investieren möchten.

Frage 2: Welche Kriterien sollte das Objekt erfüllen?

Entscheiden Sie sich für einen Kauf, gilt es, ein geeignetes Objekt zu finden. Überlegen Sie sich, wie ihr ideales Eigenheim aussieht. 

Kriterien für die Suche könnten sein:

  • Budget: Wie viel Geld steht Ihnen ungefähr zur Verfügung? 
  • Ort / Lage: Wo wollen Sie am liebsten leben?
  • Grösse: Wie viele (Schlaf-)Zimmer brauchen Sie?
  • Ausstattung: Worauf wollen oder können Sie nicht verzichten (z. B. moderne Küche / Bad, Barrierefreiheit)
  • Garten/Umschwung: Wollen Sie z. B. einen grossen Garten oder lieber eine einfach zu pflegende Umgebung?
  • Spezielle Merkmale: Legen Sie Wert auf ein bestimmtes Ausstattungsmerkmal wie Balkon, grosse Terrasse, grosse Garage, Gästezimmer usw.?

Frage 3: Worauf sollten Sie achten?

Haben Sie ein potenzielles Objekt gefunden, sollten Sie es auf Herz und Nieren prüfen:

  • Preis: Wie viel wollen bzw. können Sie maximal bezahlen? (siehe auch Frage 4)
  • Wie viele Unterhaltskosten kommen auf Sie zu? (siehe auch Frage 5)
  • Zustand der Immobilie: Wann wurde die Liegenschaft zuletzt renoviert/saniert? Gibt es gravierende Mängel? Wie hoch sind die Kosten für allfällige Sanierungen und Renovationen jetzt und in den kommenden Jahren? Mit unserem Sanierungsrechner berechnen Sie allfällige Sanierungskosten und Sie erfahren, wie Sie die Nachhaltigkeit der Immobilie verbessern können.

Klären Sie spätestens bei der Liegenschaftsbesichtigung alle wichtigen Fragen und bitten Sie Verkäufer:innen um die folgenden Verkaufsdokumente:

  • Aktueller Grundbuchauszug
  • Katasterplan und Zonenplan
  • Baupläne und detaillierter Baubeschrieb
  • Unterlagen betreffend Gebäudeversicherungswert
  • Gebäudeenergieausweis der Kantone GEAK (wenn vorhanden)
  • Beim Kauf von Stockwerkeigentum: Begründungsakt, Hausordnung, Wertquotenberechnungen, Informationen zum Erneuerungsfonds usw.

Frage 4: Haben Sie genug Eigenkapital für ein Eigenheim?

Sie müssen mindestens 20 Prozent des Kaufpreises der Immobilie mit Eigenmitteln aufbringen. Mindestens 10 Prozent des Kaufpreises müssen dabei «echte» Eigenmittel sein, das heisst, sie müssen aus anderen Quellen als der 2. Säule (Vorbezug und Verpfändung von Pensionskassengeldern) stammen. Für den restlichen Betrag können Sie eine Hypothek aufnehmen.

Finanzierung der Immobilie

Frage 5: Ist das Wunschobjekt für Sie tragbar?

Genauso entscheidend wie die Frage nach dem Eigenkapital ist jene nach der Tragbarkeit. Sie bestimmt, ob Sie sich Ihre Immobilie langfristig leisten können.

Für die Tragbarkeit gilt folgende Regel: Die Kosten für Ihre Immobilie sollten nicht höher sein als ein Drittel Ihres Bruttoeinkommens. Die Immobilienkosten setzen sich zusammen aus den Zinsen, der Pflichtamortisation und den Immobilien-Nebenkosten (Unterhaltskosten, Reparaturen usw.).

Um zu beurteilen, ob Sie eine Immobilie langfristig tragen können, wird bei der Kreditvergabe nicht mit dem effektiven Zins, sondern mit einem höheren kalkulatorischen Zinssatz von derzeit 5 Prozent. Damit soll sichergestellt werden, dass Kund:innen eine Immobilie auch im Falle eines Zinsanstiegs tragen können.

Die Tragbarkeitsrechnung lautet demnach:

5% der Hypothekarsumme + Pflichtamortisation (Rückzahlungen) + Nebenkosten 1% des Kaufpreises (Nebenkosten) ≤ 1/3 des Bruttoeinkommens

Tragbarkeit

Können Sie sich Ihr Traumobjekt leisten?

Machen Sie mit unserem Hypothekenrechner den Check und finden Sie heraus, ob Sie für die gewünschte Immobilie genügend Eigenmittel haben.

Frage 6: Welche Unterlagen brauchen Sie für eine Hypothek?

In unserer Checkliste finden Sie eine Übersicht der Unterlagen, die Sie für den Abschluss einer Hypothek benötigen.

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Fragen und Antworten

  • Die Alternative zum Kauf einer bestehenden Immobilie ist natürlich, ein oder eine Wohnung neu zu bauen. Damit könnten Sie Ihr Heim ganz nach Ihren Vorstellungen gestalten.

    Was finanziell günstiger ist, lässt sich nicht generell beantworten; die jeweiligen Kosten hängen von sehr vielen Faktoren wie Grundstückspreisen, Ausstattung oder Lage ab. 

    Während der Bauphase sind Sie als Bauherr:in unter Umständen doppelt belastet: mit der Miete Ihrer bestehenden Wohnung und mit dem Kredit für den Haus- oder Wohnungsbau.

  • Wenn Sie eine Immobilie kaufen, sollten Sie alle Schritte und Unterlagen sorgfältig prüfen und sich am besten von Fachexpert:innen beraten und begleiten lassen.

    So können Sie böse Überraschungen vermeiden. 

    • Lassen Sie den baulichen Zustand von einer Bauexpert:in oder einer Architekt:in begutachten
    • Lesen Sie den Kaufvertrag sorgfältig durch und lassen Sie die Vereinbarungen juristisch prüfen
    • Vereinbaren Sie in jedem Fall eine Gewährleistung für Rechts- und Sachmängel
  • Bei einem Immobilienkauf kommen einige notarielle und Verwaltungskosten auf Sie zu. Diese sind je nach Kanton unterschiedlich hoch und werden in der Regel von Käufer:in und Verkäufer:in geteilt:

    • Handänderungssteuer: Diese wird von den meisten, aber nicht von allen Kantonen erhoben. Zürich kennt zum Beispiel keine Handänderungssteuer. Art und Höhe der Besteuerung ist je Kanton sehr unterschiedlich; in NE ist der Steuersatz mit 3,3 Prozent des Verkehrswerts am höchsten, in ZG wiederum wird nach Arbeitsaufwand der Behörde besteuert. In manchen Kantonen sind auch die Gemeinden für die Erhebung der Handänderungssteuer zuständig.
    • Gebühren für Notar:innen: Für die Beurkundung des Kaufvertrags sowie den Eintrag der neuen Eigentümerschaft und des Grundpfandrechts der kreditgebenden Bank in das Grundbuch müssen Sie eine:n Notar:in beauftragen. Als Berechnungsbasis für das Honorar wird in der Regel der Kaufpreis herangezogen (z. B 0,1 Prozent).
    • Verwaltungskosten Grundbuchamt: Das Grundbuchamt verlangt für die Grundbucheinträge (Eigentümeränderung und Grundpfandrecht) ebenfalls Gebühren. In Zürich betragen sie z. B. je 0,1 Prozent des Verkehrswerts.
    • Steuern beim Bezug von Vorsorgeguthaben (Pensionskassen- oder Säule 3a-Guthaben): Wenn Sie beim Erwerb Ihres Eigenheims als Eigenkapital Gelder aus der Pensionskasse oder der Säule 3a einsetzen, wird eine Steuer auf den Kapitalbezügen belastet. Die Steuersätze unterliegen beim Bund und auch bei den meisten Kantonen der Progression. Je höher also der Auszahlungsbetrag ist, umso höher ist der Steuersatz. Die Steuerbehörden zählen dabei alle Vorsorgeguthaben zusammen, welche im selben Jahr bezogen wurden. Die meisten Kantone addieren dabei auch die Kapitalbezüge des Ehepartners.

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