Mitarbeiter:innen finden dank einem Talent Relationship Management

Der Mangel an Arbeitnehmer:innen und insbesondere an spezialisierten Arbeitskräften hat mittlerweile auf fast alle Branchen übergegriffen – so auch auf den Schweizer Finanzdienstleistungssektor. Gemäss Jobradar und Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Investtrends.ch trafen in diesem Bereich im 3. Quartal 2022 5‘700 Stellen auf rund 2‘500 Arbeitssuchende. Arbeitgeber müssen sich also etwas einfallen lassen, um an qualifizierte Kandidat:innen zu kommen. Bei PostFinance heisst ein Teil der Lösung Talent Relationship Management (TRM). People Attraction Manager Umberto Verde erklärt, was TRM ist und welche Vorteile es bietet.

Umberto, in welchem Bereich hat PostFinance einen Fachkräftemangel?

Wir haben nicht nur einen Fachkräftemangel, sondern einen generellen Arbeitnehmermangel. Besonders ausgeprägt ist es bei uns in der IT und bei Kundenberater:innen mit vertieften Kenntnissen. Weil diese Arbeitskräfte überall händeringend gesucht werden, haben Arbeitnehmer:innen eine Vielzahl von Optionen, um zu wechseln. Zusätzlich werden sie einerseits von Stellenvermittlungen, andererseits auch direkt von anderen Firmen abgeworben. Wir mussten uns im Team People Attraction daher Gedanken machen, wie wir an Mitarbeiter:innen kommen. Ein Teil der Strategie ist ein TRM. Das Talent Relationship Management hilft, mit Interessierten in Kontakt zu bleiben, damit Stellen bei einer Vakanz nach Möglichkeit rasch und effizient mit Fachkräften aus der Datenbank besetzt werden können.

Was steckt hinter einem Talent Relationship Management und was war deine Aufgabe?

Das TRM ist eine Datenbank, in der potenzielle Mitarbeiter:innen – selbstverständlich mit deren Einverständnis – geführt werden. Das Projekt startete im März 2021. Im November 2021 habe ich als Product Owner den Lead übernommen. Meine Aufgabe war es, das Tool mit einem Team bestehend aus Spezialist:innen über alle Bereiche des Postkonzerns hinweg einzuführen. Dafür habe ich die fachlichen Anforderungen konsolidiert, das Team orchestriert und auch selbst mitgearbeitet. Mit dem Projektabschluss hat die Arbeit für das Team People Attraction erst richtig begonnen. Seit Oktober 2022 befüllen wir unsere Datenbank mit passenden Kandidat:innen und können so mit gezielten Mails, Newslettern oder auch über Plattformen wie LinkedIn einfach mit den Interessierten in Kontakt bleiben. Das Tool hat zudem Active-Sourcing-Features: Hier gehen wir aktiv auf spannende Leute zu.

Wie kommen Interessierte in die Datenbank?

Wir fragen geeignete Bewerber:innen, die schon bei uns im Bewerbungsprozess waren, ob wir sie in unsere Datenbank aufnehmen dürfen, damit wir sie kontaktieren können, wenn etwas Passendes frei wird. Dasselbe gilt für mögliche Mitarbeiter:innen, die wir an einer Messe kennengelernt oder über ein soziales Netzwerk kontaktiert haben und die sich vorstellen können, in Zukunft bei PostFinance zu arbeiten.

Weshalb hat PostFinance ein TRM eingeführt? Was sind die Vorteile?

Der grösste Vorteil ist, dass nun alles an einem Ort zentralisiert ist. Früher haben die meisten Recruiter:innen eigene Excel-Files mit passenden Kandidat:innen geführt. Der Kontakt lief über verschiedene Kanäle – zum Beispiel über Plattformen wie LinkedIn, Xing oder Mail. Keiner wusste, wer mit wem in Kontakt war, und hatte jemand aus dem Team PostFinance verlassen, war der Kontakt in der Regel verloren. Dank TRM kommt das nicht mehr vor. Dazu kommt eine zeitliche Komponente: Findet sich ein Match in der Datenbank, können wir Vakanzen direkt besetzen. So werden wir entlastet und sind im Prozess viel schneller – und Schnelligkeit ist in Zeiten des Arbeitnehmermangels matchentscheidend, da sich die meisten Kandidat:innen nicht nur in einem Auswahlprozess befinden.

Ein TRM bietet viele Chancen

Fakt ist: Das TRM ist gekommen, um zu bleiben. Da sich der Fachkräftemangel auch in absehbarer Zukunft nicht von selbst lösen wird, gilt es innovativ zu bleiben, um an die richtigen Mitarbeiter:innen zu kommen. PostFinance hat das TRM daher in die tägliche Arbeit integriert und sieht ein grosses Potenzial für die Zukunft. Beispielsweise können Inhalte noch spezifischer ausgespielt werden, um noch personalisierter auf die jeweilige Zielgruppe einzugehen.